Benotungsschema für Klausuren
Dieser Text: Überlegungen zu einer Spezifikation für ein Benotungsschema, angelehnt an das 15 Pkte Benotungsschema aus dem Abitur.
Zweck des Textes:
- Transparenz für Studierende
- Kollegen können Feedback geben, ob sie das ähnlich oder anders machen (würden oder tun)
- Reflexion auf das Schema: Welche Auswirkungen hat dieses Schema auf Durchfallquoten, Notensprektrum etc.
Modell A
Beim Schema A hat man mit ca. 33% der Klausurpunkte bestanden.
Abbildung Schulnoten und Notenpunkte:
- sgt: 15 14
- gut: 13 12 11
- bfr: 10 9 8
- ausreichend: 7 6 5
- fail: 4 3 2 1
- nicht angetreten: 0
In der Klausur gibt es dann ein "gut eingeschenktes" Vielfaches von 15 Punkten (z.B. 3 mal 15 = 48 Punkte), ggf. plus ein X (z.B. 5 Pkte), das sich aus der Schwierigkeit einer Klausur ergibt.
-
Notenpunkte = Klausurpunkte div 3
- div: es wird also abgerundet
- aber es gibt ja auch mindestens 48 Klausurpunkte zu erreichen
- 45 Klausurpunkte oder mehr = 15 Notenpunkte = sgt
- 15 Klausurpunkte = 5 Notenpunkte = ausreichend, "bestanden"
- 14 Klausurpunkte oder weniger = weniger als 5 Notenpunkte = "fail"
Modell B
Beim Schema B hat man mit 50% der Klausurpunkte bestanden.
In Prüfungsordnungen, die vorschreiben, dass die Note 4.0 bei 50% Klausurpunkten liegen muss, kann Umrechung von Klausurpunkten nach Notenpunkten wie folgt angepassen werden: Man erhöht in der Klausur die Anzahl der erreichbaren Klausurpunkte (in obigem Beispiel 45 + 15 = 60 Punkte), und zieht diese zusätzlichen Klausurpunkte vor der Umrechnung in Notenpunkte wieder ab.
In obigem Bsp ergibt sich dann:
- (60 - 15) / 3 = 15 Notenpunkte: sgt
- (30 - 15) / 3 = 5 Notenpunkte: ausreichend, bestanden
Selbstverständlich ist es auch hier erforderlich, die Abrundungseigenschaft des DIV-Operators durch ein paar Zusatzpunkte ("gut eingeschenkt") zu kompensieren.
Reflexion, Thesen, Fragen
Modell A
- Ein großer Teil des Punktespektrums in der Klausur wird auf eine großes Notenspektrum abgebildet
- Es entstehen also geringe Durchfallquoten: Jeder, der grob begriffen hat, worum es geht, sollte durchkommen?
- Ist das Modell also prädestiniert für schwierigere Klausuren?
- "Strenge" durch Anspruch der Fragestellungen
Modell B
- Ein schmaleres Klausurpunkte-Spektrum (im Vergleich mit Modell a) wird auf ein relativ breiteres Notenspektrum aufgespreizt.
- Bei der gleichen Klausur wie in Modell A höhere Durchfallquoten.
- Eher geeignet für Klausuren mit eindeutigen und objektiv bewertbaren Fragen/Antworten?
- "Strenge" durch Bewertung
Güterabwägung JB: Ich bevorzuge insgesamt Modell A, weil es im interessanten Bereich "bestanden" eine differenziertere Bewertung als Modell B erlaubt. Außerdem setze ich Modell A so ein, dass insgesamt geringere Durchfallquoten entstehen, wobei ich aber gleichzeitig auch das Notenspektrum ausreizen will.