Beispiel: Kleinarbeiten einer Fragestellung

Dieser Text: Notizen zu einem mündlichen Beispiel, wie man ein Thema kleinarbeiten kann und muss, um eine Fragestellung zu erhalten.

Zitate aus: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/schulen-in-den-landkreisen-motivation-ipad-1.2361123

  • Laptop ... In der Schule der Zukunft völlig out ... Das iPad ist kleiner, handlicher, robuster und vielseitiger einsetzbar ... bietet die Realschule Gauting seit dem Schuljahr 2011/12 spezielle iPad-Klassen an.
  • ... Vorreiter eines völlig neuen Lehr- und Lernmodells ... Stichworte wie individuelles Lernen, entspannte Lernatmosphäre, sowie orts- und zeitunabhängiges Lernen spielen dabei die Hauptrolle.
  • Aus ganz Deutschland kommen Lehrer und Uni-Professoren nach Gauting, um diese Form des Unterrichts kennenzulernen. Zeitungen und Fernsehen haben ebenfalls großes Interesse ... Deutscher Lehrerpreis 2014 für besonders innovativen Unterricht.
  • "Die Schüler sind hoch motiviert ... erste Studien aus Schottland und Australien legen nahe, dass iPad-Klassen sogar bessere Ergebnisse erzielen bei zentralen Prüfungen." Man wird sehen.

"Der Mehrwert von Tablet Computern (TC)"

  • Seitenlange Ergüsse, was man mit Tablet Computer (TC) alles tun kann, wie toll der ist: Viel zu undifferenziert, das könnte auch auch ein Werbeblock sein. Das hat nichts mit Wissenschaft zu tun!

"Vor und Nachteile von TC"

  • immerhin eine Abwägung! Dennoch: völlig unspezifisch, vor allem: Vor- und Nachteil im Vergleich zu was?

"Vor und Nacheile von TC gegenüber Laptops / klassischen Büchern / SmartPhones ..."

  • das wäre ein Technikvergleich; könnte ja auch heißen "Vor und Nacheile von TC für Digital Natives im Vergleich zu älteren Mitbürgern"; das wäre dann eine techniksoziologische Frage ... wir sehen also: Vor- und Nachteile hängen immer davon ab, wer etwas für was nutzen will.

"Bewertung von TC vs. Laptops für Lernen (im Urlaub / für Softwareentwicklung / für ortsabhängige Dienste etc.)"

  • ok, Kontext "Lernen" ist (grob) gesetzt ... offen: Wie bewerten wir? Was sind unsere Normen, Werte, Kriterien, Indikatoren?

"Erarbeitung und Anwendung eines Kriterienkatalogs zur vergleichenden Bewertung von TC und Laptops in Lernprozessen"

  • offen: Lernsektor: Hochschule (statt Kindergarten, Grundschule, Gymnasium) ... offen: Lerntätigkeit: Hausarbeit schreiben (statt englische Vokabeln lernen? Fakten recherchieren? youtube gucken? Fachbuch erarbeiten und annotieren? Software erstellen?) ... und völlig offen: Wie / mit welcher Software sollen die Geräte eingesetzt werden? ...

"Erarbeitung und Anwendung ... für Lernen an Hochschulen"

  • Problem jetzt: Natürlich sind TC und Laptops technisch unterschiedlich. Aber sind diese technischen Unterschiede überhaupt relevant für den Lernsektor und die Lerntätigkeiten, die den Autor interessieren? ... z.B. Gewicht: Gewiss ist ein TC leichter als ein Laptop. Aber was das bisher ein relevantes Hindernis für Lernen mit Laptops? ... z.B. Tastatur: Lernen an Hochschulen hat sehr viel mit Notizenmachen, Textproduktion, Literaturverwaltung etc. zu tun. Geht das mit einem Tablet überhaupt? ... anderes geht nur mit TC mit Stift: pdf und slides lesen, handschriftlich annotieren etc; Frage hier: ist cool - aber kompatibel mit was?

"Identifikation relevanter Unterschiede von TC und Laptops für Lernen an Hochschulen sowie vergleichende Bewertung"

  • Problem jetzt: Worin unterschieden sich TCs? vor allem das Betriebssystem: Ios, Android, MobileWindows. Informatiker an Hochschulen brauchen spezielle Software: welches Betriebssystem brauchen wir? Vielleicht sind ja Betriebssystem, Akkulaufzeit und Tastatur viel relevantere Kriterien als Gewicht und Fähigkeit zum sehr mobilen Einsatz? Man sieht: Wenn man sehr genau hinschaut, kann es sein, dass man merkt, dass die Fragestellung nicht nur präzisiert, sondern ggf. auch verschoben werden muss.