Dirigieren
Diese Seite: Erweiterter Modulhandbuch-Eintarg für eine neue LV im SG der HAW LA im SS 2021
Kompetenzen
Dirigieren zu lernen ist auch für "normale" Menschen eine erstklassige Lernmöglichkeit, um die eigene Führungspersönlichkeit zu entwickeln. Am kommerziellen Bildungsmarkt gehören "Dirigieren für Manager" (Google hilft) mit zu den teuersten kommerziellen Seminaren.
Wir versuchen im Studium Generale theoretisch zu erfassen und praktisch auszuprobieren, worin die eigentliche Kompetenz eines Dirigenten liegt.
Inhalte
Im Konzert sieht man den Dirigenten, hört ihn aber nicht. Dennoch ist er unverzichtbar für die musikalische Gemeinschaft. Ein Ensemble von Musikern zu einem gemeinsamen Klang zusammenzubringen ist eine anspruchsvolle Führungsaufgabe.
Mit mechanischen Armbewegungen ist es nicht getan; vielmehr kommt es darauf an, in einer Einheit von Körper und Mimik nonverbal anspruchsvollste kognitive, psychomotorische und emotionale Inhalte zu visualisieren. Der Höhepunkt der Spannung sind die letzten 10 Sekunden vor dem ersten Ton. Die wichtigste Aufgabe hier besteht darin, Konzentration aufzubauen, Kontakt herzustellen, Sicherheit zu geben, um den ersten Ton klar, aber nicht autoritär erklingen zu lassen. In schwächerer Form, aber immer wieder für jeden Einsatz einer neuen Stimme.
Was der Zuschauer im Konzert nicht sieht ist die oft wochen- oder monatelange Probenarbeit vor dem Konzert. Erforderlich ist eine Probenpädaogik, die über einen langen Spannungsbogen hinweg die Musiker weder langweilt noch überfordert.
Medien
Die Theorie des Dirigierens steht uns vorwiegend in Form Youtube-Videos zur Verfügung, die wir einzeln und/oder gemeinsam anschauen, darüber sprechen, wo sinnvoll praktisch nachvollziehen.
In der Praxis des Dirigierens erlernen wir grundlegende Techniken wie Schlagtechnik, Einsätze geben, Fermaten und Abschläge.
Arbeitsformen
Wie in unserem Sujet üblich dirigieren wir abwechselnd den Rest der Gruppe. Wir setzen keine Instrumentalkenntnisse voraus, erwarten aber die Bereitschaft, einfache Kanons und Volkslieder zuerst artikuliert zu sprechen, dann auch ein- oder zweistimmig als Chor singen zu lernen.