Inhalte MaW

Skizze interessanter Inhalte; hier lediglich informativ; kein normativer Bestandteil des Modulhandbuchs

Inhalte von MaW:

  • Wissenschaftliches Schreiben
  • Wissenschaftsverständnis von Informatik und WI
  • Methodologie der Modellbildung
  • Wissenschaftlicher Habitus

Wissenschaftliches Schreiben

Technik des wiss Schreibens: insbesondere die klassische Arbeitstechniken: Recherchieren, Abstracting, Literaturverwaltung mit Citavi; korrektes Zitieren; formaler Aufbau einer Arbeit als Werkstück; Schreibtechnik; auch Office vs. LaTeX

Schreiben als Wissensarbeit: Zshng Schreiben und Forschungsfortschritt thematisieren ... Schreiben als Denktechnik ... Schreiben nicht nur von Prosa, sondern auch als Herstellung von schriftbasierten semiformalen und formalen Artefakten: Visualisierungen (auch ppt), Diagramme (auch UML), Spezifikationen, Programme, andere HighLevel Wissensrepräsentationen

Es ist vorwiegend die Übung, in der Schreiben geübt und reflektiert wird ... gegeseitige kollegiale Kritik von Form und Inhalt des Geschriebenen ... regelmäßige Schreibübungen: Jede Woche ist Text zu schreiben, den sich die TN in der Übung gegenseitig vorstellen und diskutieren ... Portfolio: Varianz an Texttypen anbieten; am Ende des Semesteres müssen alle Typen ein- oder mehrfach abgedeckt sein.

Begriffe:

  • natürlichsprachliche Texttypen
    • Hausarbeit
    • Expose einer Master-Arbeit
    • Master-Arbeit
  • formalisierte Sprache
    • "freihändige", naturwüchsige Visualisierungen
    • Terminologie und Thesaurus
    • klassische Diagramme ER | BPMN | UML
    • Ontologien

Wissenschaftsverständnis von Informatik und WI

Wissenschaftssystematik: Mathematik ist ganz und gar nicht empirisch, sondern Philosophie; Physik als Prototyp für empirische Wissenschaft, Vorbildfunktion für Scientismus; die Psychologie versteht sich scientistisch, wenn sie Wissenschaft sein will; Gegensatz dazu Pädagogik, besonders dann, wenn sie auch Bildungstheorie betreibt; hermeneutische Wissenschaften; Erklären-Verstehen-Debatte; normative Wissenschaften: natürlich Ethik, aber auch Jura; gestaltende Wissenschaften zwischendrinn: Prototyp Architektur, aber eben auch Wirtschaftsinformatik; Informatik: Computer / Computing / Information science? Informatics als genuin eigenes Fach?

Methodologie der Modellbildung

Kritik der Formalisierung: Was passiert, wenn wir formale Modelle erstellen? Sind formale Sprachen tatsächlich Sprachen? Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen formalen Sprachen (mit einer wohldefinierten und formalen Semantik) und natürlichen Sprachen

Frühe Phasen in der qualitativen Sozialforschung: Wie kommen wir von einer naturwüchsigen und reichhaltigen Sprache zu ersten Kategorisierungen, die dann schon einer einfachen "naiven" mengentheoretischen Formulierung genügen?

Begriffe:

  • Modellbildung in den Strukturwissenschaften
  • deskriptiv, gestaltend, normativ
  • qualitativ, quantitativ
  • begriffliche Modelle

Wissenschaftlicher Habitus

Wichtige Aufgabe im Master: Einen wissenschaftlichen Habitus entwicklen ... fragende Haltung, auch Zweifel am Sichergeglaubten als Lehrziel; stets mehrere Wege suchen, "wie könnte es auch sein?"; wahrheitsfähige, und damit auch ggf. falsifizierbare Aussagen anstreben; Theorie-Immunisierungen erkennen; auch Lehrmeinungen und Schulen kritisch befragen.

Eigenheiten der Angewandten Forschung an HAW: Anwendung hat oft den Einzelfall als Randbedingung; den wissenschaftlichen Habitus also nicht als nur deduktiv-nomologisches Erklären, Abstrahieren, Subsumieren als Wissenschaftsideal, sondern auch hermeneutisches Verstehen des Einzelfalls betreiben.

John Hattie: forschender Habitus; nicht Wissen in den Vordergrund stellen, sondern Erkennen, Lernen, Erfahren ... wichtige Kompetenz: Welche Frage ist überhaupt beabeitbar, in welcher Tiefe und Breite, wie, in einem Seminar, in einer Masterarbeit? ... Auch lernen: Wie kann man unter unvollständiger eben so wie unter überbordender Information Antworten finden?