Hilf mir, es selbst zu tun!

Wer neue Schritte versucht, benötigt manchmal Hilfe. Wer ständig und zu viel Hilfe bekommt, gewöhnt sich an sie, und lernt nicht selbst zu laufen. Für Helfer entsteht ein Paradoxon: Manche Hilfe ist zwar gut gemeint, erzeugt bei den Lernern jedoch eine sogenannte erlernte Hilflosigkeit.

Der Spruch "Hilf mir, es selbst zu tun!", wird Maria Montessori zugeschrieben. Generationen von Pädagogen haben ihn immer wieder und neu interpretiert. Wie können wir ihn für unsere Diskussion fruchtbar machen?

  • Unterstütze spielerisches, experimentelles Handeln!
  • Biete Sicherheit, spanne ein Auffang-Netz auf!
  • Sei da, aber dränge dich nicht auf!

Im Idealfall können die Lernenden selbst erkennen, dass sie vorankommen. Dazu müssten sie die Erfolgskriterien verstehen, selbst erkennen und selbst überprüfen können. Weil gerade Anfänger in einer Disziplin genau diese Urteilsfähigkeit ja erst noch entwicklen müssen, kann eine Zeit lang der Helfer diese Rückmeldung ("Feedback") geben:

  • Belohne richtige Schritte!
  • Korrigiere eindeutige Fehler frühzeitig, damit sie sich nicht einschleifen!

Im Gegensatz zur Drill and Practice-Philosophie versucht man bei der Kompetenzentwicklung, nicht nur Hilfe zur Aufgabe, sondern auch (aber nicht nur!) Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

  • Weise auf Schwächen und Stärken hin!
  • Zeige den Lernenden, welche eigenen Ressourcen sie haben, um eine Herausforderung anzugehen!

Zum Weiterlesen:

Eine wesentliche Kompetenz von Helfern besteht darin, im Entscheidungsspielraum zwischen direktiver und nichtdirektiver Beratung situationsangemessen zu handeln.