Kooperatives Lernen in Kleingruppen spielte in der Didaktik des Projekts ebenfalls eine große Rolle. Diese Methode wurde zumeist für Projektarbeiten eingesetzt. Dabei war zu beobachten, dass kollaborative Arbeitsformen (die gemeinsame Arbeit an einem Produkt) weniger effizient und erfolgreich waren, als kooperative Zusammenarbeit (die Aufteilung des Themas in entsprechende Unterthemen). Insbesondere die selbstgesteuerte Regulierung der Gruppenprozesse machte den Teilnehmenden Schwierigkeiten, obwohl diese Aspekte im Rahmen der Lehre thematisiert wurden.

Die Rollenverteilung bedeutet schon in Präsenzsituationen eine nicht zu unterschätzende Schwierigkeit für Studierende. Die selbstorganisierte Verteilung von Rollen in virtuellen Gruppenarbeiten war dagegen nahezu nicht mehr vorhanden. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer pädagogischen Begleitung von virtuellen Teams, wie sie in den Konzepten des Tele-Tutorings bzw. des Tele-Coachings vertreten werden.

Die Moderation und Leitung von virtuellen Gruppen und Online-Diskussionen geht dabei über eine Funktion der Beratung und Hilfestellung hinaus, sondern impliziert die ergebnisorientierte Anleitung von Gruppenprozessen. Bei der internetgestützten Kooperation erweitert sich das Dreieck aus Person, Gruppe und Thema aus dem Modell der „Themenzentrierten Interaktion“ noch durch die Wahl des Mediums, das einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Vorgänge und Effizienz der Gruppenarbeit hat.