Da es im Allgemeinen schwierig ist, Technik- bzw. Medienkompetenz zu bewerten und zu erheben, gab es bei den Teilnehmenden unterschiedliche Wissenslücken sowie den einen oder anderen Mangel an Kenntnissen und Fertigkeiten. Diese Tatsache wurde im didaktischen Konzept von „Studbene“ vorab bedacht und durch den vielfachen Einsatz von sozialen Lernformen berücksichtigt. So konnten sich die Teilnehmenden z.B. beim „Tandem-Lernen“ (Zweiergruppen) gegenseitig bei Problemen behilflich sein und vom Wissen der anderen Person profitieren. Die Zusammenstellung von Tandems und Kleingruppen geschah bewusst und durch den Entwurf von persönlichen Kompetenzprofilen der Teilnehmenden seitens der Lehrenden, um Wissensunterschiede bei den Studierenden nicht als Lernhemmnisse aufkommen zu lassen.

Die Aufgabenverteilung beim Tandem-Lernen war dabei folgendermaßen gestaltet: die Person mit den schlechteren Kenntnissen ist der aktive Part (arbeitet am Computer, bemüht sich um die Lösung von Problemen, usw.). Die andere Person fungiert dagegen als Lernberater/in, tritt jedoch nur in Aktion, wenn dies ausdrücklich von der anderen Person gewünscht bzw. erbeten wird. Nach dem Ansatz der personenzentrierten Beratung wird der/dem Ratsuchenden jedoch keine „Komplett-Lösung“ präsentiert, sondern lediglich Hilfestellungen zur selbständigen Lösungsfindung angeboten. Dieser ressourcen-orientierte Ansatz in der Lernberatung führt zu eigenen Erfolgserlebnissen, wirkt motivierend und hat letztlich die größeren Lernpotentiale zu bieten.

Diese Form des kooperativen, partnerschaftlichen Lernens erwies sich als äußerst effektiv. Zum einen entlastet sie die Lehrenden, die nicht mehr als erste Ansprechpartner bei Problemen und Fragen agieren müssen. Zum anderen profitierten nicht alleine die Teilnehmenden mit den Wissensdefiziten von dieser Lernform. Auch die jeweiligen Tandem-Partner/innen mit dem höheren Grad an Kompetenz berichteten i.d.R. von einem persönlichen Lernerfolg durch die Konfrontation mit der Sichtweise einer anderen Person bzw. den ungekannten Problemen mit dem jeweiligen Thema.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass diese Lernform besonders für medien-technische Themen geeignet ist, zumal nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig an einem Computer sitzen und arbeiten können. Durch die Anordnung Geräte im PC-Pool zu sog. „Lerninseln“ (zwei Computer gegenüber auf einem quadratischen Tisch) machte auch die Kommunikation zwischen zwei Tandems möglich und erhöhte den Grad der gegenseitigen Lernberatung.