Das Projekt “Studbene“ war ein Entwicklungsprojekt, bei dem die praktischen Aspekte bezogen auf die Entwicklung und Erprobung eines medienpädagogischen und mediendidaktischen Ausbildungskonzepts im Vordergrund standen. Primäre Projektziele waren daher die Entwicklung eines geeigneten Curriculums (s. Kap. 3) für die Ausbildung, das die Studierenden durch eine begründete Auswahl von Lerninhalten befähigt, aufgrund der Erworbenen Kompetenzen in der Lage zu sein, im Rahmen von bestimmten Problemstellungen und Anforderungen professionell handeln zu können. Weitere primäre Projektziele waren zudem die Konzeption eines didaktisch-methodischen Lehr-/Lernarrangements (s. Kap. 4) , durch das die Vermittlung und das Erlernen der Inhalte nachhaltig und effizient ermöglicht wird sowie die Realisierung eines technischen Konzepts (s. Kap. 5) , das die Ausbildung unterstützt und gleichzeitig als praktisches und anwendungsbezogenes Experimentierfeld dient. Schließlich war ein weiteres Ziel die praktische Umsetzung der Ausbildung von Studierenden in Form einer universitären Zusatzqualifikation (Kap. 6) .

Die genannten Projektziele beziehen sich auf die Planung, Organisation und Durchführung der Ausbildung, die selbst wiederum bestimmte Lernziele impliziert. Die Ausbildung von Studierenden im Projekt “Studbene“ hat explizit eine kompetenzfördernde Zielsetzung. Die Ausbildung soll nicht nur eine reine „Vermittlung von Inhalten“ leisten, sondern die Möglichkeit für die Lernenden beinhalten, durch die verschiedenen Lehr-Lernarrangements unterschiedliche Kompetenzen erwerben zu können. Diese beiden Ebenen der Zielbestimmung des Projekts bedingen sich dabei unmittelbar: Einerseits hat die inhaltliche, technische und didaktische Gestaltung einen direkten Einfluss auf das Gelingen der Aneignung von Kompetenzen, andererseits beeinflusst diese Zielsetzung die Gestaltung der Lehr-/Lernarrangements, um individuelle Kompetenzentwicklungsprozesse zu er-möglichen. Der Kompetenzerwerb fungierte daher als übergeordnete Zielkategorie, während die inhaltliche, technische und didaktische Form der Ausbildung das Ziel hatte, diesem Anspruch gerecht zu werden.

Unter Kompetenzerwerb wurde im Projekt „Studbene“ sowohl die „Qualifikation zum Handeln“ durch die quantitative Aneignung von handlungsbezogenem Wissen, wie auch die Fähigkeit zur Reflexion über die „Qualität des Handelns“ verstanden (vgl. Löwisch 2000). In Anlehnung an zahlreiche Publikationen zu dem Thema (vgl. Arnold 1997, Faulstich 1998, Erpenbeck/Heyse 1999) soll diese Zielsetzung der Ausbildung im Projekt “Studbene“ anhand der Kategorien von Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz im Folgenden genauer betrachtet werden.